Effektiv üben, aber wie?

Effektiv üben ist so einfach und gleichzeitig doch so schwer. Bei mir persönlich scheitert es meistens an der Konzentration. Man passt mal kurz nicht auf und schon spielt man einfach irgendeinen seiner Standardbeats, die man halt immer so aus Langeweile spielt.

Damit das Üben erfolgreich und effizient abläuft, beachte folgende Punkte:

Positives Mindset nötig

Niemand zwingt dich Schlagzeug zu spielen. Aber mach dir bewusst, was dir regelmäßiges Üben bringt. Dabei gilt: nicht verkrampfen – Üben muss nicht trocken sein, sonder kann auch Spaß machen.

Ziele setzen

Der Klassiker “Setz dir Ziele!” hat mich anfangs immer genervt, ist aber wirklich wichtig, da man sonst ins Blaue spielt. Wer weiß, wofür geübt wird, ist motivierter und bleibt dran. Frage dich selbst, ob du Studioaufnahmen machen möchtest, oder endlich in einer Band mitspielen können willst etc. Mir reichen meistens schon kleinere Ziele, z. B. dass ich einfach bestimmte Beats aus Lehrbüchern perfekt in allen möglichen Tempi spielen können möchte.

Konzentration kann beeinflusst werden

Wenn die Tür offen steht, das iPhone aufleuchtet und es an der Haustür klingelt kann Üben natürlich nicht funktionieren. Für das geschaffene Zeitfenster am Tag sollte also gelten:
Handy stumm, Tür zu und alle weiteren Störquellen für die kurze Zeit soweit es geht entfernen.

Kontrollier dich

Falls du Schlagzeugunterricht bei einem Lehrer bzw. einer Lehrerin hast, wird er oder sie dich kontrollieren und dir Verbesserungsvorschläge geben, während du spielst. Beim Üben, bist du allein für die Selbstkontrolle zuständig. Bei jeder neuen Sache die du lernst solltest dich wie folgt kontrollieren:

Akustisch – Hört es sich richtig an?

“Man merkt doch sofort, ob man richtig spielt?!” Nicht immer. Gerade anfangs, wenn man sehr bemüht ist bestimmte Beats und Fills neu zu lernen achtet man nicht so auf das Timing und Sticking. Hör genau hin: Erfolg der Schlag genau auf die Zählzeit? Schlagen Hihat und Snare genau zeitgleich? Du kannst dich auch selbst aufnehmen, um genau hinzuhören.

Optisch – Sieht es richtig aus?

Fotos, Lehrvideos oder dein Gedächtnis werden dir auf die Sprünge helfen. Schau dir selbst auf die Finger und Füße. Ist deine Haltung korrekt, oder sitzt der Stick schief in der Hand.

Haptisch – Fühlt es sich richtig an?

Wenn man darauf achtet merkt man schnell, dass z. B. die schwächere Hand bei Technikübungen “herumschlingert” oder man den Arm doch etwas verdreht während man auf dem Ridebecken spielt. Das zu merken ist überhaupt nicht schlimm – man übt ja extra, um sich zu verbessern.

Hol dir Feedback

Frag Freunde und Familie, oder noch besser andere Musiker, ob sie dir mal zu hören. Ihnen fallen bestimmt ganz andere Sachen auf als dir, selbst wenn sie selbst nicht Schlagzeug spielen.

Vergiss Virtuosität in der reinen Lernphase

Wenn du Technikübungen machst, oder neue Noten übst, konzentriere dich darauf und lass dich nicht durch herumexperimentieren ablenken. Dafür kannst du dir am Ende des Übens noch extra Zeit einplanen.
Lieber kurz und regelmäßig als lang nur einmal im Monat
Es ist wie beim Sport. Wer nur einmal im Monat vier Stunden Joggen geht, wird keinen Marathon laufen.

Nutze ein Metronom

Gilt eigentlich für alle Musiker moderner Bandinstrumente – wer kein Taktgefühl entwickelt, hat es später wirklich schwer in Bands. Und ja Taktgefühl kann entwickelt und trainiert werden. Es fällt nicht vom Himmel.

Achte auf deinen Körper

Klingt etwas dramatischer als es ist, aber ist auf jeden Fall wichtig. Wenn du merkst, dass du deine Arme verrenkst beim Becken spielen, stelle dir dein Schlagzeug passender auf. Ansonsten riskierst du einen z. B. einen Tennisarm. Und ganz wichtig ist auch Gehörschutz. Auch wenn es Spaß macht richtig rein zu hauen, solltest du vorher deine Ohren mit Kopfhörern oder Gehörschutz schützen. Und letzter Tipp: Sitze gerade 😉

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