Ich kann alles? Übungen komplexer gestalten

Kannst du dich an die ersten Beats erinnern, die du gelernt hast? Mittlerweile kannst du sie bestimmt in- und auswendig in jedem Tempo spielen. Wenn dir deine Übungen zu langweilig werden, kannst du sie mit folgenden Mitteln schwerer machen – Nicht um dich zu quälen, sondern, um Dinge zu trainieren, die du beim stumpfen “Beatrunterspielen” nicht unbedingt beachten würdest. (Sortiert nach geschätzter Schwierigkeit)

Für Anfänger: Auswendig spielen und loopen

Klar Noten sind wichtig, um neue Beats zu lernen, aber live muss man auswendig spielen können. Man sollte sich einen neuen Beat merken und ihn mehrmals (z. B. 8 Mal) hintereinander spielen können.

Für Anfänger: Laut mitzählen

Klingt vielleicht bescheuert und lernt man schon in den ersten Stunden, aber später vergessen es die meisten. Eigentlich soll es die Übungen sogar vereinfachen nicht komplexieren. Ein gutes Training ist es, wenn man bei gleichem Beat unterschiedlich zählt. Bei einem 4/4-Beat einmal Viertel mit 1-2-3-4, dann Achtel mit 1-und-2-und-3-und-4-und und dann 16 mit 1-e-und-e-2-e-u-e…

Für Anfänger: Beat mit Fill kombinieren

Man kann einen Beat erst richtig spielen, wenn man in der Lage ist, ihn mit anderen Parts, wie Fills zu verbinden.

Tempo erhöhen und stark verringern

Du spielst perfekt bei 120 bpm? Dann erhöhe auf 140, 160 etc. Wenn das zu einfach ist, probiere es mal anders rum. Kannst du einen Viertelbeat im richtigen Timing bei 50 bpm spielen?

Pianissimo bis fortissimo

Normal spielen kann jeder. Kannst du den Beat auch ganz leise und sehr laut in gleichem Tempo sauber spielen? Dynamikübungen bereiten bestens darauf vor, später mit anderen Musikern zusammen zu spielen. Übrigens Rockdrummer müssen auch leise spielen können und Jazzdrummer auch laut.

Mitzählen mit dem Hihat-Pedal

Ein gutes Unabhängigkeitstraining … bei einigen Profidrummern kann man beachten, dass egal, wie komplex der Beat ist, sie immer den linken Fuß mittreten – entweder spielen sie das Pedal aktiv, oder sie zählen mit der Ferse. Versuche einfach mal bei einfachen Beats die Viertel mitzutreten.

Normaler Rockbeat, aber der linke Fuß zählt die Viertel mit dem Hihatpedal

Sticking und “Footing” ändern

Bist du Rechtshänder? Spiel die Hihat doch einfach mal mit links und die Snare mit rechts, also nicht überkreuzt. Wenn du es noch etwas schwerer möchtest spiele statt der Bassdrum das Hihatpedal (oder das linke Bassdrumpedal, falls du eine Doppelfußmaschine hast).

Ghostnotes verteilen

Ähnlich wie Akzente “versüßen” sie Beats. Allerdings sollte man es mit ihnen nicht übertreiben. Bei manchen Songs passen sie, bei manchen nicht.

Standardbeat, allerdings mit Ghostnotes gefüllt.

Akzente setzen

Macht gerade anfangs Beats ungemein schwerer zu spielen, aber auch viel schöner. An gut gesetzten Akzenten erkennt man gute Drummer.

Dieses Beispiel ist noch recht einfach. Es wird einfach jeder 2. Schlag betont, wie es in vielen Songs gemacht wird.

Stroketechnik ändern

Enthält dein Fill ein RL-RL-RL-RL-Sticking-Schema mit Single-Strokes über die Toms und/oder die Snare? Du könntest versuchen das gleiche Fill mit Double-Strokes zu spielen.

Binär – Ternäränderung

Dein Taktgefühl ist gut, wenn es wie im Schlaf zwischen ternären und binären Systemen wechseln kann.

Substituieren (Ersetzen)

Der Groove ist nice, aber du langweilst dich? Spiel die Parts doch einfach mal auf anderen Trommeln und Becken und verteile alles etwas anders.

Permutation (Tauschen) und Verschieben

Warum nicht die Bassdrum mal einen 16tel später und die Snare ein Viertel später spielen. Noten einfach zu verschieben kann coole neue Beats erzeugen.

Hier wurden die Snareschläge um eine punktierte Achtel nach links und die Bassdrum um 3 Achtel und 1 Sechzehntel nach rechts verschoben.

Abwandeln und Komplexisieren

Man kann ruhig kreativ werden und sich selbst Beats und Fills umschreiben. Ein paar Akzente hier ein paar 16tel dort und schon ist alles etwas anspruchsvoller.

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